Frauen geben Frieden ein Gesicht
Die Ausstellung porträtiert
20 bosnische Friedensaktivistinnen, die nach dem Bosnienkrieg von 1992-1995 viele verschiedene Friedensinitiativen
ergriffen haben. Sie bauten Projekte für Frauen auf, darunter Frauenhäuser und
kommunale Begegnungszentren, um Frauen zu stärken und ihnen dabei zu helfen,
nach dem Krieg ein neues Leben zu beginnen.
Frauen erzählen anders vom Krieg
So wird in einer besonderen Weise die Perspektive von Frauen auf diesen Krieg in den Blick gerückt, die ganz besonders unter Vertreibung, rassistischen Anfeindungen und Kriegsverbrechen wie systematischer Vergewaltigung gelitten haben. Die porträtierten Frauen zeigen, wie sie die Vergangenheit und die Folgen des Krieges in dem vormaligen Vielvölkerstaat Jugoslawien bewältigen und welche Antwort sie auf die Frage haben: Wie können wir friedlich miteinander leben und was macht Frauen so stark, dass sie ihr Leben eigenverantwortlich gestalten können? Es wird eine Geschichte von Krieg und Frieden erzählt, die sich einmal nicht auf militärische Akteure und Ereignisse stützt, sondern auf das, was Frauen und ihren Familien im Krieg widerfahren ist. Ganz normale Frauen erzählen von der Brutalität des Krieges, den Verlusten und in welche Situationen sie dadurch gestürzt wurden. Es sind Frauen, die nicht hinnehmen wollten, was ihnen geschah und die sich seither der Friedens- und Versöhnungsarbeit widmen.
Erstmals auf Deutsch zu sehen
Die
Ausstellung ist aus der Zusammenarbeit der bosnischen Friedensinitiative „Mir
sa zenskim licem“ und dem Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) in Sarajevo/Bosnien
und Herzegowina, und mit der Unterstützung des Historischen Museums von Bosnien
in Sarajevo entstanden. Auch pax christi war beteiligt. Seit 2018 wird die
Ausstellung in bosnischer und englischer Sprache in Sarajevo und anderen Orten des
Landes gezeigt und nun erstmals auch in Deutschland in deutscher Sprache. pax
christi hat für die Übersetzung und die Herstellung der Ausstellung für
Deutschland gesorgt und ist auch für das Rahmenprogramm rund um die Ausstellung
verantwortlich. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am
21. September, dem Weltfriedenstag, um 17 Uhr mit Gästen aus Bosnien und
Herzegowina, darunter auch Frauen, die in der Ausstellung porträtiert werden.
Ein Beitrag zu Frieden und Versöhnung
pax christi entsendet schon seit vielen Jahren deutsche Freiwillige im Rahmen des weltwärts-Programm nach Osteuropa und auf den Balkan. Viele junge bosnische Leute arbeiteten und arbeiten auf Vermittlung von pax christi als Freiwillige in Aachen. Aus dieser Verbundenheit heraus und weil sie einen wichtigen Beitrag zur Friedensarbeit nach einem Krieg dokumentiert, wird die Ausstellung gezeigt. Denn das, was die bosnischen Friedensaktivistinnen erzählen – auch und gerade im Licht des Krieges in der Ukraine – soll als Mahnung und Aufforderung für die Gegenwart und Zukunft verstanden werden.
21.9.2022, 17 bis 19 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Frauen geben Frieden ein Gesicht“
Citykirche St. Nikolaus
An der Nikolauskirche 3
52062 Aachen
Grafik: Sanja Vrzić