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Impuls zum 8. Mai 2022

Impuls zum 4. Sonntag in der Osterzeit

Von Veronika Hüning (Höhbeck im Wendland), pax christi Diözesanverband Hildesheim

Heil bis an die Enden der Erde 

Loblied
„Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ (GL 383)

Gebet
Gerechter und gütiger Gott!
Wir beten zu dir in einer Zeit, in der auf unserem Kontinent ein brutaler Krieg tobt. Die Bilder der Verwüstung, des Elends und der Verzweiflung dringen auf uns ein. Immer lauter werden die Rufe nach noch mehr Waffen, noch mehr Gegengewalt, noch mehr ressourcenverschlingender Abschreckung. Was sollen wir tun?
Dein Gesalbter wird das geknickte Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, verspricht dein Prophet Jesaja. So liebevoll, so zärtlich, so sanft wird er vorgehen, um eine gerechte Ordnung auf der Erde herzustellen. Nicht mit Brachialgewalt, nicht mit der Vernichtung der Feinde, nicht mit der Macht des Stärkeren.
Zeige uns Wege, wie wir Jesus Christus folgen können! Stärke uns, damit wir der Verführung zu „erlösender Gewalt“ standhalten und tun, was dem Frieden dient! Amen.

Lesung 1
Apg 13, 14.43b-52
Es herrscht Streit. Eifersucht. Wem gehört das Heil? Nur dem auserwählten Volk der Juden? Paulus und Barnabas halten dagegen und verkünden das Heil für alle, „bis an die Enden der Erde“. Verfolgung und Vertreibung nehmen sie in Kauf. Sie „schütteln den Staub von ihren Füßen“ und ziehen weiter. Ein Akt der Selbstbehauptung, der Befreiung?

Psalm 100
<< Jauchzt dem Herrn, alle Lande! / Dient dem Herrn mit Freude! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennt: Der Herr allein ist Gott. / Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, sein Volk und die Herde seiner Weide. Kommt mit Dank durch seine Tore, / mit Lobgesang in seine Höfe! Dankt ihm, preist seinen Namen! Denn der Herr ist gut, / ewig währt seine Huld und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. >>

Lesung 2
Offb 7, 9.14b-17
Diese Vision greift in die Zukunft: Das „Heil bis an die Enden der Erde“ ist verwirklicht im Reich Gottes. Gott allein ist Herrscher, alle Völker sind versammelt unter seinem schützenden Zelt. Das ersehnen wir für alle, die jetzt leiden: kein Hunger mehr, keine sengende Hitze – in menschengemachten Wüsten oder durch Bombenfeuer – und keine Tränen. Das „Wasser des Lebens“ wird für alle strömen. Daran glauben wir.

Liedruf
„Freut euch: Wir sind Gottes Volk“ (GL 56,1)

Evangelium
<< Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ihnen gebe ich das ewige Leben und sie werden niemals umkommen. Keiner kann sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater hat sie mir gegeben und niemand ist stärker als er. Deshalb kann sie auch keiner der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins. >>

Gedanken zu dieser Frohen Botschaft
Drei tröstliche und ermutigende Gedanken kommen mir aus diesem Evangelium entgegen:
  • Jesus ist der gute Hirt. Er tritt nicht als ein Führer auf, der blinden Gehorsam verlangt. Ihm folgen Menschen aus Vertrauen zu ihm. Er ist nicht wie die selbsternannten Fürsten, die Diktatoren, die Kriegsherren dieser Welt, die auf Einschüchterung, Sanktionen und Propaganda angewiesen sind, um ihre Macht zu erhalten. Hoffen wir, dass die vom Thron gestürzt werden, deren Herzen voll Hochmut sind!
  • Wer Jesus Christus folgt – und seinem Weg der Feindesliebe und Gewaltlosigkeit –, der wird „niemals umkommen“. Wir werden sterben, ja, aber das Leben reicht über diese Welt hinaus. Es ist ewig. Denn die Liebe ist stärker als der Tod. Noch ist dies Verheißung, doch wir feiern den Vorgeschmack darauf an jedem Ostern.
  • Niemand ist stärker als Gott, der Vater Jesu, mit dem er eins ist im Heiligen Geist. Kein Mensch, der sein Herz festmacht an Gott, kann dessen Hand entrissen werden. Gott lässt uns nicht los. In seiner Hand bleiben wir geborgen – durch alle Dunkelheiten hindurch.

Credo
Ich glaube an Gott, der Liebe ist
und der die Erde allen Menschen anvertraut hat.

Ich glaube an Jesus Christus, der kam,
um uns zu heilen und uns von allen Formen der Unterdrückung zu befreien.

Ich glaube an den Geist Gottes,
der in allen und durch alle wirkt, die sich der Wahrheit zuwenden.

Ich glaube an Gottes Verheißung,
das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens für alle zu errichten.

Ich glaube an die Macht der Gewaltlosigkeit,
an die schöpferische Kraft Gottes, der den Frieden verheißt
und der will, dass alle Menschen das Leben haben und es in Fülle haben.

(aus einem indonesischen Glaubensbekenntnis)

Fürbitten
Gott, du Grund unserer Hoffnung, zu dir dürfen wir kommen, auch mit leeren Händen. Wir bitten dich:
Für die Opfer von Krieg und Gewalt, für die Verwundeten und Obdachlosen, für die Zurückgelassenen, für die Vetriebenen und Geflüchteten. Sei du ihnen nahe!
Für alle, die wirtschaftlicher Ungerechtigkeit ausgesetzt sind, für die Unterdrückten und Ausgebeuteten, für die Hungernden und Armgemachten. Sende ihnen Unterstützer und Helferinnen!
Für die Menschen, die von Hass erfüllt sind, die andere demütigen oder verletzen. Erschüttere ihre Herzen!
Für alle, die Macht haben in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Lenke ihr Denken und Handeln, auf dass sie dem Frieden dienen!
Für unsere Kirche und alle, die sich in ihr einsetzen. Hilf ihnen und hilf uns, dass wir an dem Glauben an die gewaltlose Macht der Liebe festhalten.
Du treuer Gott, lass unser Rufen nicht vergeblich sein! Amen.

Lied
„Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt“ (GL 323)

Unsere Mutter im Himmel
Heilig ist uns deine Liebe.
Sei uns nahe und erfülle uns,
wie du Himmel und Erde erfüllst.
Nähre uns täglich mit dem, dessen wir bedürfen.
Umarme uns, wenn wir schuldig geworden sind,
und lehre uns auch, die anderen zu umarmen, die uns wehgetan haben.
Wenn wir zu fallen drohen, fange uns auf und zeige uns die nächsten Schritte.
Denn du bist die Güte, die Liebe und das Licht – ohne Ende. Amen.
(zitiert aus dem Liederbuch des Gorlebener Gebets)

Friedenslied
„O ewger Gott, wir bitten dich“ (GL 471)
oder „Unfriede herrscht auf der Erde“

Manchmal
Manchmal kennen wir Gottes Willen. Manchmal kennen wir nichts.
Erleuchte uns, Herr, wenn die Fragen kommen.
Manchmal sehen wir Gottes Zukunft, manchmal sehen wir nichts.
Bewahre uns, Herr, wenn die Zweifel kommen.
Manchmal spüren wir Gottes Liebe. Manchmal spüren wir nichts.
Begleite uns, Herr, wenn die Ängste kommen.
Manchmal wirken wir Gottes Frieden. Manchmal wirken wir nichts.
Erwecke uns, Herr, dass dein Friede kommt.
(Kurt Marti)

Segensgebet
Der gerechte und treue Gott segne uns mit seinem Frieden, mit seiner Liebe, mit der Geborgenheit in ihm. Er bewahre und behüte uns in Gesundheit und Krankheit, in dunklen und hellen Stunden, heute und alle Tage unseres Lebens:
+ der Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. Amen.

Lied
„Wenn wir das Leben teilen“ (GL 474)

 

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