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Impuls zum 11. Dezember 2022

Zum 3. Adventssonntag

Von Stefan Voges (Aachen), Geistlicher Beirat von pax christi Aachen

Wider das Verzagen

Lied
Kündet allen in der Not:
Fasset Mut und habt Vertrauen.
Bald wird kommen unser Gott;
herrlich werdet ihr ihn schauen.
Allen Menschen wird zuteil
Gottes Heil.
(GL 221,1)

Hoffnung, Mut (Jes 35,1-6a.10)
Jubeln werden die Wüste und das trockene Land,
jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie.
Sie wird prächtig blühen
und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken.
Die Herrlichkeit des Líbanon wurde ihr gegeben,
die Pracht des Karmel und der Ebene Scharón.
Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen,
die Pracht unseres Gottes.
Stärkt die schlaffen Hände
und festigt die wankenden Knie!
Sagt den Verzagten: Seid stark,
fürchtet euch nicht!
Seht, euer Gott!
Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes!
Er selbst kommt und wird euch retten.
Dann werden die Augen der Blinden aufgetan
und die Ohren der Tauben werden geöffnet.
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch
und die Zunge des Stummen frohlockt.
Die vom Herrn Befreiten kehren zurück
und kommen zum Zion mit Frohlocken.
Ewige Freude ist auf ihren Häuptern,
Jubel und Freude stellen sich ein,
Kummer und Seufzen entfliehen.

Lied
Aus Gestein und Wüstensand
werden frische Wasser fließen;
Quellen tränken dürres Land,
überreich die Saaten sprießen.
Allen Menschen wird zuteil
Gottes Heil.
(GL 221,3)

Du bist
Weil sie so frisch und so bewegend ist, möchte ich von einer Erfahrung erzählen, ich könnte auch sagen: von einem glücklichen Missgeschick. Am vergangenen Wochenende war ich mit Jugendlichen zu einem Adventswochenende in der Eifel. Die Tage standen unter dem Motto „Du bist ein Geschenk“. Für den Gottesdienst hatte ich mir folgendes Element ausgedacht: Zu Beginn bekommt jede*r Teilnehmer*in einen Stern aus Papier. Dann folgt die Aufforderung, auf den Stern ein Wort zu schreiben, das die Freude über ein richtig schönes Geschenk zum Ausdruck bringt, z. B. „toll“ oder „super“ oder meinetwegen auch „krass“. Dann geben sie ihren Stern an ihre*n Nachbar*in weiter. Nun schreiben alle auf die andere Seite des Sterns „Du bist“, so dass z. B. der kleine Satz „Du bist toll“ entsteht. Diese Sterne werden eingesammelt und am Ende des Gottesdienstes verteilt – als Erinnerung daran, dass jede*r ein Geschenk ist, über das sich die anderen in der Gruppe freuen. Wir haben diese Aktion auch durchgeführt, allerdings mit einer kleinen, nun ja, unbeabsichtigten Veränderung. Bei der Anleitung habe ich offensichtlich nicht gut genug beschrieben, was für ein Wort die Jugendlichen mit Blick auf das Geschenk aufschreiben sollten, nämlich ein Adjektiv. Die meisten schrieben das Wort auf, das sie als erstes sagen, wenn sie ein Geschenk bekommen: „Danke“. Dadurch entstand nun nicht der beabsichtigte Satz „Du bist super“, sondern eine andere – und noch viel schönere – Aussage: „Du bist. Danke!“ Je länger diese Worte auf den Papiersternen in mir nachklingen, desto mehr freue ich mich über mein Missgeschick. Denn ich kann mir kaum ein schöneres Wort der Ermutigung und der Hoffnung vorstellen: Du bist. Danke.

Lied
Blinde schaun zum Licht empor,
Stumme werden Hymnen singen,
Tauben öffnet sich das Ohr,
wie ein Hirsch die Lahmen springen.
Allen Menschen wird zuteil
Gottes Heil.
(GL 221,4)

Gebet
Gott!
Du hast deinem Volk
Prophetinnen und Propheten gesandt,
damit sie ihm Worte der Ermutigung
und der Hoffnung sagen.
Du selbst bist das Wort, das Mensch wird,
damit wir Hoffnung schöpfen
und Worte des Mutes
und des Friedens lernen.
Du hast uns mit deinem prophetischen Geist begabt,
damit wir einander
und den Verzagten unserer Tage sagen:
„Seid stark, fürchtet euch nicht!“
Erfülle unser Herz mit Dankbarkeit,
Hoffnung und Mut,
damit wir Menschen der Freiheit
und der Freude werden,
weihnachtliche Menschen.
Amen.

Lied
Gott naht sich mit neuer Huld,
dass wir uns zu ihm bekehren;
er will lösen unsre Schuld,
ewig soll der Friede währen.
Allen Menschen wird zuteil
Gottes Heil.
(GL 221,2)